Brennprobe

Die Brennprobe ist ein wichtiges Verfahren zur Bestimmung einer unbekannten Faser. Hierbei werden Aussehen der Flamme, die allgemeine Brennbarkeit, die Konsistenz der Asche und der Brandgeruch zur Bestimmung herangezogen. Die Brennprobe gehört daher zu den zerstörenden Werkstoffprüfungen.

Dekatieren

Das Dekatieren ist ein Veredelungsverfahren für Stoffe und Textilien aus Wolle und Wollmischgeweben. Dabei wird das Tuch vor dem Zuschnitt mit Wasserdampf unter Druck behandelt und schrumpft ein. Dadurch wird ein nachträgliches Eingehen der fertigen Erzeugnisse, und damit eine spätere, unerwünschte, Dimensionsänderung verhindert.

Filament

Internationale Bezeichnung für Textilfasern mit praktisch unbegrenzter Länge als Bestandteil von Garnen.

Halbleinen

Gewebe aus Baumwolle und Leinen, der Anteil des Leinen darf 40% nicht unterschreiten. 

Mercerisieren

Die Merzerisation (Mercerisation) ist ein Veredlungsverfahren für Baumwolle, das vom Engländer John Mercer in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Er bemerkte beim Filtrieren von Natronlauge durch ein Baumwolltuch, dass das Gewebe aufquoll und anschließend deutlich andere Eigenschaften aufwies. Beim Merzerisieren wird Baumwolle unter Einwirkung von Zugspannung konzentrierter Natronlauge ausgesetzt. Hierbei quellen die Fasern auf, der Querschnitt verändert sich von nierenförmig zu rund und die Länge der Fasern verringert sich um bis zu 25%. Diese Strukturveränderungen führen zu

- seidenartigem, waschbeständigem Glanz
- besserer Färbbarkeit
- höherer Festigkeit
- besserer Dimensionsstabilität.

 Das Verfahren erhöht die Qualität der Textilien, ist aber sehr kostspielig. Daher wird es nur bei Textilien sehr hoher Qualität angewandt. 

Pilling

Fusseln oder Flusen sind Fasern, welche sich aus Garnen von Gewebe oder Gewirken gelöst haben. Sie fallen entweder ab, bleiben locker im Stoff hängen, sammeln sich in Körperöffnungen (Bauchnabel etc.) oder sammeln sich an der Oberfläche des Stoffes. Bei Wollfasern verfilzen diese Fusseln häufig an der Oberfläche des Stoffes und bilden "Knötchen". Das Phänomen der Knötchenbildung wird Pilling genannt.

Posamente

Als Posament zählen Bänder, Soutachen, Fransen, Borten, Kordeln, Quasten, Volants, kunstvoll besponnene Zierknöpfe und ähnliches. Ursprünglich waren passements nur aus (Edel-)Metalldrähten gewirkte Textilien, also Borten und Tressen. Die Herstellungsweise dieser ursprünglichen Metallgewirke hat die Spitzenherstellung wesentlich beeinflusst, denn mit der Posamentrie war es möglich, ein figurales Textil herzustellen, ohne dabei auf einen Trägergrund angewiesen zu sein (Das Gegenstück stellt die Stickerei dar, hier ist der Trägergrund notwendig.). Dasselbe Prinzip beherrscht die Spitzenherstellung.

Schussfäden

Die Schussfäden (auch Querfaden, Schuss, Eintrag oder Einschlag genannt) sind jene parallelen Fäden eines textilen Gewebes, die zu den längeren (häufig auch etwas stärkeren) Kettfäden bei der Herstellung eines Gewebes quer liegen. Von Schuss spricht man insbesondere beim Weben von Textilien, weil das Schiffchen durch das Fach der Kettfäden in der Webmaschine getrieben wird. Die Schussfäden kreuzen die Kettfäden im rechten Winkel, wobei sie mal oben und mal unten zu liegen kommen, was durch die Mechanik der Webmaschine ermöglicht wird. Das daraus entstehende "Muster" durch die relative Lage von Kett- und Schussfäden zueinander, bezeichnet man als Bindung. Die Feinheit des Gewebes hängt auch von der Gleichmäßigkeit des Schusses ab und wird mit der Lupe eines Fadenzählers beurteilt.

Streichgarn

Streichgarn ist ein Produkt aus ungekämmter Wolle und Wollmischungen. Die Bezeichnung Streichgarn kommt vom Kratzen = Streichen, durch das Fasern zum Spinnen vorbereitet werden.

Tex

Die Garnfeinheit wird international in Tex gemessen, diese Einheit hat die alten Einheiten Denier, metrische Nummer und englische Nummer abgelöst. In weiten Teilen der Textilindustrie finden dennoch weiterhin die alten Einheiten Verwendung.

Zwirn

Ein Zwirn ist eine linienförmige Textilie, die aus mehreren, ursprünglich als zweidrähtiger Faden aus zwei, zusammengedrehten Garnen besteht. Den Herstellungsvorgang bezeichnet man als "zwirnen". Ein Zwirn hat wesentlich mehr Reißkraft als die ungedrehten Garne zusammen.